Wirtschaft

BMWi: Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufschwung

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im März 2014 Die deutsche Wirtschaft ist gut ins neue Jahr gestartet. Die weltwirtschaftlichen Perspektiven hellen sich allmählich weiter auf; deutsche Exportaussichten verbessern sich. Erzeugung, Auftragseingänge und Geschäftsklima im Produzierenden Gewerbe entwickeln sich zu Jahresbeginn positiv. Die Erwerbstätigkeit nimmt saisonbereinigt weiter zu, die Arbeitslosigkeit geht im Februar saisonbereinigt zurück. Ihr gelang ein guter Start in das laufende Jahr. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe legte nochmals zu, Industrie und Bau verzeichneten mehr Auftragseingänge, das ifo-Geschäftsklima in der Gewerblichen Wirtschaft hellte sich weiter auf. Im Jahresschlussquartal 2013 hatte sich die gesamtwirtschaftliche Leistung leicht beschleunigt um real 0,4 % erhöht. Anders als im Gesamtjahr leistete im vierten Quartal der Außenhandel den entscheidenden Wachstumsbeitrag. Auch nahmen die Investitionen in Anlagen und Bauten weiter zu. Der private und staatliche Konsum blieben dagegen hinter den Erwartungen zurück. Zu Jahresbeginn könnte sich das Wachstum leicht beschleunigen. Der milde Winter dürfte einen zusätzlichen Beitrag dazu leisten.

Günstig wirkt sich das wieder etwas freundlichere außenwirtschaftliche Umfeld aus. Die Wachstumsimpulse kamen im vergangenen Jahr vornehmlich von den Industriestaaten. Im letzten Quartal des Jahres 2013 konnten die Weltindustrieproduktion und der Welthandel weiter an Schwung gewinnen. Gegenwärtig hellen sich, den einschlägigen Frühindikatoren zufolge, die konjunkturellen Perspektiven der Weltwirtschaft weiter auf. Der globale Markt-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe erreichte im Februar einen neuen Höchststand im aktuellen Konjunkturzyklus. Der OECD Composite Leading Indicator für die OECD-Staaten setzte im Dezember seinen seit etwa einem Jahr anhaltenden Aufwärtstrend fort. Für viele Regionen, darunter auch für den Euroraum, signalisiert er für die kommenden Monate eine weitere Zunahme der Wirtschaftsaktivität. Dennoch bestehen nach wie vor erhebliche Risiken für die Weltkonjunktur. Diese ergeben sich nicht nur aus geopolitischen Entwicklungen. Auch die Bewältigung der Folgen der Finanzkrise dauert an. In einigen Schwellenländern hat der Abfluss von ausländischem Finanzkapital bestehenden strukturellen Reformbedarf offengelegt.

Die allmähliche Beschleunigung der Weltwirtschaft hat seit Herbst vergangenen Jahres zu einer leichten Belebung der deutschen Warenexporte geführt. Im Januar erhöhten sie sich in jeweiligen Preisen kalender- und saisonbereinigt spürbar um 2,2 % und im aussagekräftigeren Dreimonatsvergleich um 1,4 %. Die Einfuhren nahmen im Januar noch kräftiger um 4,1 % zu. Angesichts rückläufiger Einfuhrpreise weisen die Importe auch in realer Rechnung eine Aufwärtstendenz auf. Dies ist nicht zuletzt Folge der zunehmenden Binnennachfrage. In der Handelsbilanz ergab sich im Januar ein nominaler Überschuss von 15,0 Mrd. Euro, etwas mehr als vor einem Jahr. Die Leistungsbilanz schloss mit einem Überschuss von 16,2 Mrd. Euro, 5,6 Mrd. Euro mehr als vor einem Jahr. Die gegenwärtig spürbar zunehmenden Auslandsbestellungen in der deutschen Industrie sowie die nach wie vor überdurchschnittlich hohen Exporterwartungen sprechen für eine weitere Belebung des deutschen Außenhandels in den kommenden Monaten.

Die Produktion im Produzierenden Gewerbe ist zu Jahresbeginn deutlich aufwärtsgerichtet. Sie erhöhte sich im Januar um 0,8 % und damit nach der Aufwärtsrevision der Dezemberergebnisse den dritten Monat in Folge. Die Industrieproduktion wurde um 0,3 % und die Bauproduktion, unterstützt durch den milden Winter, um 4,4 % ausgeweitet. Die Aufwärtstendenz der Industrieproduktion erfasste alle Bereiche: die Erzeugung nahm sowohl bei Vorleistungs- als auch bei Investitions- und Konsumgütern zu. Den Industrieumsätzen zufolge kamen die stärkeren Impulse in den vergangenen Monaten vom Auslandsgeschäft, aber auch die Inlandsumsätze entwickelten sich deutlich positiv. Lebhaft war in den vergangenen Monaten auch die Bestelltätigkeit, sowohl in der Industrie als auch im Bauhauptgewerbe. Trotz eines geringen Volumens an Großaufträgen erlangte die Industrie im Januar 1,2 % mehr Aufträge als im Vormonat. Im Dreimonatsvergleich ergab sich mit Stand Januar ein Anstieg um 2,2 % und im Bauhauptgewerbe mit Stand Dezember ein Anstieg von 2,8 %. Das Geschäftsklima in der Gewerblichen Wirtschaft hellte sich laut dem ifo-Konjunkturtest im Januar und Februar weiter auf. Die Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden Gewerbe näherte sich der durchschnittlichen Auslastung an. Insgesamt ist damit im ersten Quartal von einer weiteren Belebung der Produktion im Produzierenden Gewerbe auszugehen.

Der private Konsum war im letzten Jahr die wichtigste Wachstumsstütze. Im Jahr 2013 sind die Konsumausgaben der privaten Haushalte preisbereinigt um 0,9 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Allerdings hat die Dynamik zum Jahresende abgenommen. Dies spiegelt sich auch in den Einzelhandelumsätzen (ohne Kfz-Handel) wider, die im dritten und vierten Quartal 2013 rückläufig waren. Im Januar gab es allerdings einen deutlichen Anstieg um 2,5 %. Der Kfz-Handel entwickelt sich weiter positiv. Die Stimmung unter den Einzelhändlern sowie bei den Verbrauchern ist weiterhin sehr gut und hat sich zuletzt weiter verbessert. Vor dem
Hintergrund stabiler Preise, niedriger Zinsen sowie eines robusten Arbeitsmarktes und steigender Einkommen ist für das laufende Jahr erneut mit einem kräftigen Anstieg des privaten Konsums zu rechnen. Die Bundesregierung geht von einem preisbereinigten Plus von 1,4 % aus. Der private Konsum bleibt damit ein wichtiges Standbein im aktuellen Wirtschaftsaufschwung.

Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich zu Jahresbeginn weiter verbessert. Saisonbereinigt setzte sich der Beschäftigungsaufbau spürbar fort (Januar: +40.000), die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit ging erneut weiter zurück
(Februar: -14.000). Dabei wurde die Entwicklung der Arbeitslosigkeit durch eine verstärkte Entlastungswirkung der aktiven Arbeitsmarktpolitik unterstützt. Die Unterbeschäftigung nahm aber ebenfalls ab. Nach den Ursprungszahlen gab es im Januar 41,68 Mio. Erwerbstätige im Inland, 292.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen verblieb im Februar mit 3,138 Mio. Personen jahreszeitlich bedingt oberhalb der Drei-Millionen-Schwelle. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat mit der sich abzeichnenden konjunkturellen Belebung etwas zugenommen. Die Perspektiven für den Arbeitsmarkt bleiben daher freundlich.

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