Mit Aufkommen der New Economy wurde das Strukturieren der Bewerbungsprozesse unumgänglich, da sich ein jeder, der etwas Ahnung von Computer für einen IT-Spezialisten hielt. Doch mussten die wirklich qualifizierten Bewerber gefiltert werden, da die Berufsbilder zu dieser Zeit noch nicht eindeutig zu definieren waren. Die systematische Vorgehensweise setzte sich auch in anderen Branchen durch und der Trend blieb bestehen. Vor allem Stellenausschreibungen für Berufseinsteiger sorgen regelmäßig für eine enorme Anzahl an Bewerbungen, was ein gezieltes Auswahlverfahren bedarf. Ein beispielhafter Ablauf ist die passenden Qualifikationen zu erfüllen, um dann an einem Online-Test teilzunehmen, ein Telefoninterview folgt und ein anschließender Durchlauf eine Assessment-Center wird abverlangt. Jedoch gehen die Beobachtungen in Richtung Soft Skills. Die fachlichen Qualifikationen sagen nicht mehr viel über den Erfolg während des Bewerbungsprozesses aus, da sich das Wissen so schnell weiterentwickelt und demzufolge schnell veraltet. Soziale und kommunikative Fähigkeiten gewinnen für die Unternehmen an Wertigkeit, diese sind schwerer zu bewerten, weswegen sich die umfangreichen Auswahlverfahren erklären lassen. Trotzdem kann nicht jede Methode gerechtfertigt werden oder bringt den gewünschten Erfolg, obligatorische Befragung eigenen sich in den meisten Fällen nicht. In Hinblick auf konkrete Situationen Fragen zu entwickeln, dient einer besseren Differenzierung. Letztlich ist die systematische Zusammensetzung vieler einzelner Verfahren sind qualitätsentscheidend. Ob angemessen oder zu umfangreich, das beste Bewerbungsverfahren muss im Einzelfall entscheiden werden.
Bewerbungsstrapazen
Die Hürden, die ein Bewerber in der heutigen Zeit nehmen muss, scheinen unendlich vielfältig und zeitauswendig. Der sehr gute Abschluss und einige Praktika lassen den Wall an Bewerbungsverfahren noch lange nicht abschwellen. Ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben und ein darauffolgendes Vorstellungsgespräch wären ein leichtes Spiel, aber längst nicht mehr üblich. Die Jobsuche wird für nicht wenige zur Reise durch die komplette Republik und ein jedes Unternehmen prüft ihre Bewerber eindringlich, da eine Fehlbesetzung durchaus Kosten entfachen kann, die dreimal so hoch sind wie das eigentliche Jahresgehalt.