Versicherungen

Unisex-Tarife: Jeder zweite Deutsche ist nicht im Bilde

Hannover (ots) - 51 Prozent der Deutschen wissen nicht, dass Ende 2012 sogenannte "Unisex-Tarife" u.a. für die Lebensversicherung eingeführt werden. Damit ist bis zur Hälfte der Deutschen noch nicht durchgedrungen, dass Versicherer ab Ende des Jahres ihre Tarifgestaltung geschlechterneutral halten müssen. Männer müssen ab 2013 für die gleiche Leistung höhere Beiträge zur Altersvorsorge leisten und Frauen zahlen beispielsweise bei der Risikolebensversicherung mehr. Dass noch bis 21.12.2012 durch Sicherung alter Konditionen gespart werden kann, ist 45 Prozent der Männer und 58 Prozent der Frauen nicht bekannt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung unter 1.052 Deutschen, die das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung im Auftrag der Hannoverschen durchgeführt hat.

Es sind nur noch wenige Monate bis zum Stichtag: Ab dem 21. Dezember wird die Gleichbehandlung von Männern und Frauen in der Ausgestaltung von Versicherungstarifen per EU-Gesetz verbindlich. Trotzdem wissen die Deutschen nicht ausreichend über das Thema Bescheid. 60 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sind nicht im Bilde darüber, was ab 2013 anders wird. Selbst in der Altersgruppe der 50- bis 60-Jährigen, die über ein sonst überdurchschnittliches Versicherungswissen verfügen, geben nur 58 Prozent der Befragten an, in Sachen Unisex-Tarife versiert zu sein.

Die Teilnehmer der Umfrage mussten sich zwischen vier vorgegeben Antworten entscheiden: Jeder zehnte Befragte geht bei der Frage, für welche Personengruppen ab Ende 2012 einheitliche Versicherungstarife gelten, davon aus, dass es sich bei den anstehenden Änderungen in der Produktgestaltung um eine Vereinheitlichung der Altersgruppen handelt. Anstelle von Unisex-Tarifen rechnen sie zum Jahresende mit „Ein-Generationen-Tarifen“ bei der Lebens- und Risikolebensversicherung. Immerhin ganze 5 Prozent der Deutschen vermuten, dass ab 2013 kein Unterschied mehr zwischen Rauchern und Nichtrauchern gemacht wird und sogenannte „Tabaktarife“ eingeführt werden. Mehr als ein Drittel der Befragten weiß es nicht bzw. kann keine Angaben machen.

Dabei kann sich grundlegendes Versicherungswissen finanziell lohnen: Wer beispielsweise als Mann den Abschluss eines Altersvorsorgeproduktes plant, ist gut beraten, dies rechtzeitig vor dem 21. Dezember 2012 umzusetzen. Bis dahin gilt noch die geschlechterspezifische Lebenserwartung als maßgebend für die Gestaltung von Versicherungstarifen. Weil Männer in der Regel früher sterben als Frauen, sind die Beiträge zur Lebensversicherung für sie günstiger. Mit der Unisexregelung wird das anders: Männer zahlen danach dieselben Beiträge wie Frauen, obwohl sie – statistisch gesehen – bis zum Lebensende eine geringere Leistung in Anspruch nehmen werden.

Genau anders herum verhält es sich für Frauen, denn diese müssen ab dem 21. Dezember 2012 nicht mehr für ihr statistisch längeres Leben bezahlen. Ein Altersvorsorgeprodukt wie die private Rente wird danach für das weibliche Geschlecht günstiger. Frauen sollten sich jedoch jetzt noch vor dem 21. Dezember überlegen, ob sie Ihre Familie oder eine Hypothek gegen den Todesfall absichern möchten: Eine Risiko-Lebensversicherung, die für Frauen bisher günstiger war als für Männer (weil sie länger leben), wird ab 2013 teilweise deutlich teurer.

Die vom Europäischen Gerichtshof verfügte Verpflichtung aller Versicherungen, Unisex-Tarife einzuführen, ist dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz zuzuschreiben. So dürfen Versicherte nicht wegen ihres Geschlechts unterschiedlich behandelt werden. Alle Verträge, die noch vor dem 21. Dezember 2012 abschlossen wurden oder werden, sind von dieser Regelung auch nach dem Stichtag nicht betroffen. Eine Ausnahme bilden lediglich die „Riesterrenten“: Diese müssen bereits seit Jahren geschlechtsneutral kalkuliert werden.

Quelle: www.presseportal.de 

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