Investmentfonds

Illiquide Vermögenswerte und aktives Portfoliomanagement sind institutionellen Investoren wichtig

Große institutionelle Investoren zeigen sich einer Umfrage des Vermögensverwalters BlackRock zufolge 2016 offen für illiquide, ungelistete Vermögenswerte und aktiv gemanagte Portfoliostrategien.

Dies geschieht vor dem Hintergrund erhöhter Volatilität am Kapitalmarkt und geldpolitischen Richtungen, die je nach Notenbank auseinander driften.

Weltweit fällt es vielen institutionellen Investoren schwer, angemessene Renditen zu erzielen und so ihre Verbindlichkeiten zu decken. Die Ergebnisse der weltweiten Umfrage von BlackRock unter 174 der größten Kunden des Vermögensverwalters, die zusammen Vermögen in Höhe von 6,6 Billionen Dollar verwalten, zeigen eine teilweise Abkehr von traditionellen Anlageklassen und passiven Strategien, die traditionell den Portfoliokern bilden.

„Die Kursrückgänge am Rohstoffmarkt, Unsicherheit bezüglich des Wachstums in den Schwellenländern und die Volatilität am globalen Aktienmarkt bewirken, dass die Preise von Vermögenswerten weltweit angepasst werden. Das damit verbundene Auf und Ab bei den Kursen führt dazu, dass Investoren nach alternativen Renditemöglichkeiten suchen, wobei Risikomanagement ihnen noch wichtiger wird“, sagt Mark McCombe, Leiter des weltweiten Geschäftes mit institutionellen Kunden bei BlackRock.

Sachwerte bevorzugt

Illiquide Strategien mit langen Laufzeiten gelten als die Profiteure des Jahres 2016, wobei Sachwerte die größten Mittelzuflüsse verzeichnen. Weltweit wollen mehr als die Hälfte (53 Prozent) der großen institutionellen Investoren ihre entsprechenden Portfoliobestände ausweiten, nur vier Prozent wollen sie reduzieren. Somit beabsichtigen unter dem Strich 49 Prozent, sich in diesem Bereich stärker zu engagieren. Gleichzeitig planen 47 Prozent stärkere Investitionen in Immobilien, neun Prozent wollen die Quote reduzieren. Das entspricht unter dem Strich 38 Prozent, die Immobilien einen höheren Stellenwert im Portfolio beimessen wollen.

„Viele wollen sich durch illiquide Vermögenswerte unabhängiger von der markztvolatilität machen und Illiquiditätsprämien vereinnahmen”, sagt McCombe.

Ungelistete Vermögenswerte sowie aktive Aktien- und Anleihenstrategien

Im Aktien- und Anleihensegment dürften sich illiquide, ungelistete Vermögenswerte und aktive Strategien gut entwickeln. 55 Prozent der Anleiheninvestoren planen stärkere Engagements in ungelisteten Krediten, fünf Prozent wollen den Anteil reduzieren (netto 50 Prozent). Verbriefte Vermögenswerte (31 Prozent wollen erhöhen / sieben Prozent wollen verringern / netto wollen 24 Prozent erhöhen) und flexible Strategien (23 Prozent wollen erhöhen / sieben Prozent wollen verringern / netto wollen 16 Prozent erhöhen) dürften ebenfalls Zuflüsse verbuchen. Core-Anleihenstrategien, die lediglich auf den Kernbereich oder erweiterten Kernbereich des Marktes setzen, dürften das Nachsehen haben: Jeder dritte Befragte plant, seine Quote in diesem Segment zu reduzieren, 14 Prozent wollen sie erhöhen. Somit gaben unter dem Strich 18 Prozent an, dass sie den Anteil an Core- und Core-Plus-Anleihenstrategien herunterfahren wollen.

Die Aktienquoten dürften 2016 insgesamt betrachtet eher sinken. Gleichzeitig gilt Private Equity als Gewinner, denn 39 Prozent der institutionellen Investoren wollen ihre Bestände in diesem Bereich erhöhen. Neun Prozent planen geringere Engagements, was unter dem Strich zu 30 Prozent führt, die höhere Quoten beabsichtigen. Weltweit gaben 25 Prozent der Aktieninvestoren an, teilweise aus passiven in aktive Strategien umschichten zu wollen; 16 Prozent verfolgen einen entgegengesetzten Plan.

Charles Prideaux, Leiter des Bereiches Active Investments bei BlackRock in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA), sagt: „Jahrelang lag indexnahes Investieren im Trend. Es überrascht nicht, dass das Konjunkturumfeld und geldpolitische Stützungsmaßnahmen passive Investments in den vergangenen Jahren unerlässlich gemacht haben. Wir erwarten jedoch, dass 2016 Chancen für den verstärkten Einsatz aktiver Ansätze bietet. Es ist erfreulich zu sehen, dass institutionelle Investoren sich offenbar in diese Richtung positionieren.

Ergebnisse für Europa

Europäische Investoren blicken der Umfrage zufolge noch zuversichtlicher auf gewisse alternative Anlageklassen als Investoren aus anderen Regionen. Unter dem Strich gaben 60 Prozent von ihnen an, dass sie ihre Positionen in Sachwerten ausweiten wollen. In Bezug auf Immobilien planen 57 Prozent stärkere Engagements und sieben Prozent geringere, demzufolge wollen netto 50 Prozent ihre Bestände ausbauen.

Zudem fahren institutionelle Investoren aus Europa ihre Aktienbestände weniger stark zurück, als es weltweit betrachtet der Fall ist: 28 Prozent erwägen entsprechende Reduzierungen, 24 Prozent wollen die Aktienquoten erhöhen (netto wollen vier Prozent herunterfahren). Innerhalb der Aktienquote überlegt ein Viertel der Befragten, aktive Strategien stärker zu nutzen; nur jeder Zehnte denkt über den entgegen gesetzten Schritt nach.

Darüber hinaus erwägen europäische Institutionelle geringere Anleihenbestände intensiver, als dies global der Fall ist. Was die geplanten Änderungen im Anleihensegment angeht, gleichen die europäischen Trends denen weltweit, allerdings sind sie in Europa oftmals ausgeprägter.

Im Hinblick auf die Kernbestandteile ihrer Portfolios planen 44 Prozent der institutionellen Investoren aus Europa, diese zu reduzieren. 13 Prozent wollen entsprechende Vermögenswerte stärker nutzen, womit unter dem Strich 31 Prozent geringere Quoten in diesem Segment planen. Mehr als jeder dritte Befragte denkt über intensivere Anlagen in unverbrieften US-Bankdarlehen (36 Prozent) und verbrieften Vermögenswerten (34 Prozent) nach. Der Anteil derer, die sich daraus zurückziehen wollen, ist vernachlässigbar. Unverbriefte Kredite dürften zu den Profiteuren gehören: 58 Prozent der Befragten wollen diesen Bereich stärker nutzen, 5 Prozent planen dort geringere Quoten (nett wollen 53 Prozent erhöhen).

Über die Umfrage

Der Vermögensverwalter BlackRock hat zwischen dem 1. und 23. Dezember weltweit 174 seiner größten institutionellen Kunden befragt, darunter 43 öffentliche beziehungsweise staatliche Pensionseinrichtungen, 59 Pensionseinrichtungen von Unternehmen, zwei offizielle Institutionen, 40 Versicherer, elf Investmentmanager, zwölf Stiftungen und sieben sonstige Einrichtungen. 73 Prozent der Befragten kamen aus Nordamerika, 75 aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika, 19 aus der Region Asien-Pazifik und sieben aus Südamerika.

Sachwerte / Immobilien

PROJECT mit 49 Prozent Umsatzsteigerung bei Publikums- und semi-professionellen AIF

In 2015 hat der Kapitalanlage- und Immobilienspezialist wieder den Umsatz im Publikums- und semi-professionellen Bereich gesteigert – mit einem akquirierten Eigenkapitalvolumen in Höhe von 85 Millionen Euro ein Rekordergebnis für die PROJECT Vermittlungs GmbH.

Zusammen mit Zeichnungen institutioneller Investoren konnten die Franken 2015 einen Gesamtumsatz von 90 Millionen Euro erzielen. Der semi-professionelle Immobilienentwicklungsfonds »Fünf Metropolen« und die beiden Publikums-AIF »Wohnen 14 und 15« haben das Eigenkapitalvolumen gegenüber dem Vorjahr um 49 Prozent auf 85 Millionen Euro gesteigert (2014: 57 Millionen Euro). Beim institutionellen Spezial-AIF »Vier Metropolen« lag der Umsatz aufgrund einer Nachzeichnung im Januar 2015 bei fünf Millionen Euro. Mehrere deutsche Versicherungen, Pensionskassen und Versorgungswerke haben insgesamt 89 Millionen Euro in den Spezial-AIF investiert. Dieser fokussiert auf Immobilienentwicklungen in Berlin, Hamburg, Frankfurt und München mit Schwerpunkt Wohnen. Für das Frühjahr ist das erste Closing des institutionellen Nachfolgefonds »Vier Metropolen II« geplant.

102 Millionen Euro Gesamtzeichnungsvolumen

Das Gesamtzeichnungsvolumen der PROJECT Fonds 14, 15 und Fünf Metropolen beläuft sich bis Ende Dezember 2015 auf 102 Millionen Euro. Davon entfallen 66 Millionen Euro auf den »Wohnen 14«, 13 Millionen Euro auf den »Wohnen 15« sowie 23 Millionen Euro Zeichnungssumme auf den Spezial-AIF »Fünf Metropolen«. Seit 2014 bietet PROJECT über eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft ausschließlich nach dem Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) regulierte Immobilienfonds an, die rein eigenkapitalbasiert sind und in Immobilienentwicklungen mit Schwerpunkt Wohnen in führenden Metropolregionen mit hoher Nachfrage investieren.

194 Millionen Euro Umsatz aus Immobilienverkäufen

Gleichzeitig kann der Asset Manager PROJECT Immobilien Gruppe das Verkaufsvolumen der selbst entwickelten Wohn- und Gewerbeimmobilien auf 193,9 Millionen Euro (2014: 115 Millionen Euro) steigern. Dies entspricht einem Zuwachs von 69 Prozent. »Durch die sich aktuell in Entwicklung befindlichen Objekte im anhaltend florierenden Marktumfeld rechnen wir mit einer weiteren Steigerung der Verkäufe in diesem Jahr«, so Wolfgang Dippold, geschäftsführender Gesellschafter der PROJECT Investment Gruppe. Die nachhaltige Unternehmensentwicklung lässt sich zudem anhand personeller Zuwächse feststellen: Die Mitarbeiterzahl beider PROJECT Gruppen beläuft sich inzwischen auf insgesamt 397 Spezialisten, insbesondere durch den Ausbau beim Asset Manager.

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