„Der Transformationsprozess in China wird zunehmend spürbar“
Kurzinterview mit Gerhard Winzer, Chefvolkswirt der Erste Asset Management, zur weltweiten Konjunktur
Herr Winzer, Anleger blicken besorgt auf die Konjunktur in China. Wie schätzen Sie die Lage ein?
Gerhard Winzer: Auch wenn das BIP-Wachstum im China im 2. Quartal angestiegen ist: Im Trend fällt das Wachstum der Investitionen und der Industrieproduktion, während die Importe schrumpfen. Das liefert Indizien dafür, dass hinter der Schwäche der Rohstoffpreise, der Industrieproduktion und der Schwellenländer der Transformationsprozess in China steckt: weg von produktions- und investitions- in Richtung service- und konsumgetriebenes Wachstum. Dass diese Umstellung holprig verläuft, sieht man auch anhand der dritten Dimension der Umstellung: Die Planwirtschaft soll mehr zugunsten von marktwirtschaftlichen Kräften für die Allokation der Ressourcen zurückgedrängt werden.