„Wir sehen es äußerst kritisch, wenn konservative Anleger mit Schlagworten wie ‚Dividenden sind die neuen Zinsen‘ in Dividendenpapiere hineingetrieben werden“, schreibt Peter E. Huber, Fondsmanager und Vorstand der StarCapital AG.
Selbst wenn die Dividenden noch so sicher scheinen, seien sie das erste, was gekürzt oder gestrichen werde, sobald es in der Wirtschaft oder im Unternehmen schlechter laufe. Zudem seien Aktien als Unternehmensbeteiligungen naturgemäß Risikopapiere, die starken Schwankungen unterliegen.
So sei es verlockend, sich beispielsweise auf die Tatsache zu stützen, dass eine Nestlé-Aktie heute eine höhere Dividendenrendite aufweist als die Verzinsung einer vergleichbaren Anleihe. Allerdings sollte man auch in Betracht ziehen, dass der derzeitige Dividenden-Champion in der letzten Wirtschaftskrise 2008/2009 mehr als die Hälfte seines Kurswertes einbüßen musste, während die Anleihen recht glimpflich davon kamen. „Anleger sollten sich also hüten, Äpfel mit Birnen zu vergleichen“, mahnt Peter E. Huber.
Schaut man auf die aussichtsreichen fünf Dividendentitel im EuroStoxx 50 von 20041, unter denen prominente Namen wie ABN-AMRO, ING, Iberdrola, Endesa und Fortis zu finden waren, wird die Dramatik sehr deutlich: Drei der Unternehmen mussten inzwischen gerettet werden und schütten keine Dividenden mehr aus, nachdem sie zuvor katastrophale Kursverluste erlitten. Nicht besser erging es den Top-Kandidaten aus dem Deutschen Aktienindex DAX: E.ON, RWE und TUI führten zum damaligen Zeitpunkt die Rangliste der aussichtsreichsten Dividendenaktien an. „Die Börsenfriedhöfe sind mit ehemaligen dividendenstarken Qualitätsaktien gefüllt. Die Qualität eines Unternehmens an der Dividende festzumachen, ist kein Selektionsmerkmal, mit dem man auf Dauer Geld verdienen kann“, gibt der renommierte Fondsmanager zu bedenken.
Aufgrund der völlig unterschiedlichen Charakteristika sei es fatal, Anlegern zu suggerieren, dass Anleihen durch Dividendentitel substituiert werden könnten. Wenn man Aktien und Anleihen schon vergleichen wolle, müsse man dies in Segmenten tun, die in ihrer Struktur halbwegs miteinander vergleichbar sind. Eine Gegenüberstellung von Aktien und Unternehmensanleihen aus dem Hochzinsbereich sei durchaus sinnvoll.
Vergleicht man beispielsweise die langfristige Wertentwicklung von dollarbasierten Hochzinsanleihen mit dem Weltaktienindex MSCI World, zeigt sich, dass sich die High-Yield-Anleihen sogar besser entwickelt haben als Aktien, und dies bei deutlich geringerem Risiko. So kommen Hochzinsanleihen über die letzten 30 Jahre auf eine Sharpe Ratio von 0,69, während Aktien bei 0,32 liegen. Der maximale Drawdown lag bei -33,2% bzw. -51,3%2. Auch heute liege die Rendite von Hochzinsanleihen, insbesondere bei Dollarbonds, deutlich höher als die Aktienrendite.
„Aktien und Anleihen heißt deshalb die Antwort zur besten aktuellen Depotstruktur für langfristige Investoren, die auf der Suche nach Rendite sind.“, lautet das Fazit von Peter E. Huber.
Anleger, die nicht auf Einzelwerte setzen möchten, können ihr Depot je nach Anlageziel und -horizont über die Kombination vermögensverwaltender Fonds mit unterschiedlichen Risikoprofilen strukturieren. Aus dem Haus StarCapital eignen sich hier zum Beispiel der StarCapital Windbonds plus (ISIN: LU0256567925), der seinen Schwerpunkt auf Anleihen legt, und der StarCapital Huber Strategie 1 (ISIN: LU0350239504) mit dem Fokus auf Aktien.
1 Quelle: Studie „Aktien mit hoher Ausschüttung – Ein Kompass für Dividendenjäger“, Landesbank Baden Württemberg, 03/2004
2 Quelle: Thomson Reuters Datastream per 31.03.2015