Investmentfonds

UBS: „Wandelanleihen begrenzen Verlustrisiken – Auszahlungsprofil von Wandelanleihen bleibt attraktiv“

Um dem deutschen Staat für zwei Jahre Geld leihen zu dürfen, zahlen Anleger derzeit aufgrund der negativen Renditen zusätzlich. In den Euro-Peripheriestaaten hingegen zahlen die Staaten hohe Zinsen, denn die Risiken sind entsprechend hoch. Unternehmensanleihen gewinnen vor diesem Hintergrund an Attraktivität. Ein besonderes Segment in diesem Markt sind Wandelanleihen, die die Verzinsung einer Unternehmensanleihe mit der Call-Option auf die Basisaktie verbinden. Alain Eckmann und Ulrich Sperl, Wandelanleihenexperten bei UBS Global Asset Management, gehen der Frage nach, wie sich das Marksegment derzeit entwickelt.

Herr Sperl, wie bewerten Sie die Emissionstätigkeit am Markt für Wandelanleihen?

Sperl: Vor allem zu Jahresbeginn war die Emissionstätigkeit in Europa und Asien ganz ordentlich. Mit dem durch die Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise ausgelösten Anstieg der Marktunsicherheit ist in den vergangenen Monaten auch die Zahl der Neuemissionen wieder zurückgegangen. Da die gegenwärtig turbulenten Märkte auch zu einer Verbilligung des gesamten Marktes geführt haben, sind wir weiterhin in der Lage, viele attraktive Investments für unsere Kunden zu finden. Wir gehen davon aus, dass mit etwas mehr Ruhe am Finanzmarkt auch die Emissionstätigkeit wieder zunehmen dürfte. Dafür sprechen aus unserer Sicht zwei Gründe: Zum einen bleibt der Finanzierungs- beziehungsweise der Refinanzierungsbedarf vieler Firmen weiterhin hoch. Zum anderen dürften viele Banken in Zukunft ihre Kreditvergabe einschränken, sodass sich Firmen verstärkt über den Kapitalmarkt refinanzieren werden.

Derzeit sind Sie stark in den USA engagiert – was spricht für den Markt, gibt es andere attraktive Märkte?

Sperl: Derzeit verfügt der US-amerikanische Markt für Wandelanleihen über die höchste Zahl an ausstehenden Emissionen. Insofern ist dort aus Investorensicht auch die Wahrscheinlichkeit am höchsten, echte „Perlen“ zu finden. Die USA verfügen nicht nur über den größten Markt für Wandelanleihen weltweit, sondern auch über den liquidesten. Das ist gerade für professionelle Investoren ein wichtiges Argument. Betrachtet man all diese Faktoren, wird sehr schnell klar, weshalb wir einen großen Teil unseres Engagements in den USA haben. Neben Anleihen aus Europa und den USA haben auch Wandler aus „Asien ex Japan“ an Attraktivität gewonnen. Damit lässt sich konservativ in Emerging Markets investieren, zumal viele der dortigen Unternehmen gute Bilanzen vorzuweisen haben.

Herr Eckmann, wie wichtig ist die Option, am Laufzeitende die Anleihe gegen Aktien tauschen zu können?

Eckmann: Untersuchungen zeigen, dass über eine längere Frist Wandelanleihen aktienähnliche Erträge mit viel geringerem Risiko erzielen – dank Wandlungsrecht. Im Schnitt verfällt rund ein Drittel der Wandelanleihen im Geld und wird in Aktien getauscht. Sofern wir nicht bereits zuvor Gewinne realisiert haben, verkaufen wir die durch Wandlung erworbenen Aktien umgehend, da Aktien nicht in ein Portfolio von Wandelanleihen passen. Schließlich ist es unser Ziel, unseren Kunden Zugang zu den attraktiven Risiko/Ertrag-Eigenschaften des Wandelmarktes zu bieten, und dies auf eine möglichst reine Art und Weise.

Reduziert der Anleihe-Anteil die Risiken, die bei einem direkten Einstieg in die Aktie entstünden?

Eckmann: Eine einfache Regel kann verdeutlichen, wie sich die Mischung von Anleihen- und Aktieneigenschaften der Wandler auf das Risiko auswirkt: Über den Konjunkturzyklus partizipieren Anleger dank Wandelanleihen zu circa zwei Dritteln an einem Aktienaufschwung. Bei fallenden Kursen beträgt die Partizipation jedoch nur rund ein Drittel, da das Verlustrisiko bei Wandelanleihen aufgrund ihres Anleihencharakters begrenzt ist. Genau das macht diese Asset-Klasse so beliebt bei Kunden.

Über die Interviewpartner: Alain Eckmann und Ulrich Sperl sind als Senior Portfolio-Manager verantwortlich für die Strategie der Wandelanleihen-Fonds und -Mandate bei UBS Global Asset Management.

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