Angesichts dieser Aussichten befanden sich die Finanzmärkte zuletzt im Risk-on-Modus, so Chaney weiter: „Anleihen aus der Eurozone haben Papiere aus den USA outperformt, dennoch stehen die US-Anleihen seit Jahresbeginn besser da.“ An den Aktienmärkten hätten sich die Schwellenländer erstmals seit Wochen wieder besser geschlagen als die Industrieländer. Zugleich hätten viele Schwellenländer-Währungen gegenüber dem US-Dollar an Boden verloren.
Für den globalen Wirtschaftsausblick bleibt Chaney skeptisch: Der weltweite Handel habe sich zwar erholt, und das vierte Quartal könnte stärker ausfallen als das dritte, dennoch dürfte das Wirtschaftswachstum auch 2016 schwach bleiben. Für eine Region ist Chaney allerdings optimistisch: „Es wird vermutlich mehr Worte als Taten von der Europäischen Zentralbank geben, aber wir erwarten, dass Europa robust bleibt und im nächsten Jahr schneller wachsen wird.“ Angesichts der Folgen des langsamen Wachstums in China für die Schwellenländer und des beginnenden Zinserhöhungszyklus in den USA rechnet der Chefvolkswirt mit einem globalen Wirtschaftswachstum um wenig mehr als 3 Prozent. „Dieses Niveau liegt bedenklich nahe an einer Stagnation“, so Chaney.