Investmentfonds

Hochzinsanleihen weiterhin stark gefragt: Vorsicht ist geboten

Europäische Hochzinsanleihen haben seit Jahresbeginn eine starke Gesamtrendite von rund 5.5% gezeigt. Gleichzeitig waren die Investoren nur geringfügigen Wertschwankungen ausgesetzt, was die derzeitige Stabilität der Asset-Klasse hervorhebt. Als Resultat der starken Rendite ist die Verzinsung von Hochzinsanleihen auf einen rekordtiefen Stand gesunken. Derweil bleibt die Emißionstätigkeit weiterhin hoch, da viele Unternehmen von den attraktiven Zinsen am Kapitalmarkt profitieren und ihre Abhängigkeit von Bankkrediten reduzieren wollen. Auch auf dem ansonsten qualitativ anspruchsvollen Schweizermarkt ist die Nachfrage nach höheren Risiken derzeit groß, was mit der erfolgreichen Emißion der Hochzinsanleihe der Chemie & Papier Holding AG in der letzten Woche erneut bestätigt wurde.

Kreditkennzahlen aber auch Ausfallraten tendieren tiefer

Auf der Fundamentalseite konnte bis anhin eine stabile Entwicklung beobachtet werden. So hat sich die Verschuldung der Unternehmen nach der Finanzkrise signifikant reduziert und ist seit einigen Quartalen stabil. Der jüngste Trend in Neuemißion läßt allerdings aufhorchen, da vermehrt Anleihen emittiert werden, deren Erlöse für Übernahmen (M&A) oder die Aktionärsvergütung (Dividendenzahlungen oder Aktienrückkäufe) eingesetzt werden, was letztendlich den Verschuldungsgrad der Firmen erhöht und somit auf wachsende Kreditrisiken hinweist. Auf der positiven Seite bleibt der Refinanzierungsdruck in den kommenden Jahren gering und auch die jüngsten Maßnahmen der EZB, welche die Kreditvergabe an Unternehmen ankurbeln sollen, reduzieren das Risiko von Zahlungsausfällen. Dementsprechend sehen wir die Ausfallraten trotz steigender Verschuldung weiter nach unten tendieren. Damit erachten wir die Extremrisiken für Investoren zumindest in der kurzen Frist als gering.

Trotz geringer Ausfallraten ist höchste Selektivität angebracht

Während wir innerhalb von Unternehmensanleihen noch immer Chancen sehen, empfehlen wir die Vermeidung der niedrigsten Kreditqualität. Einerseits erachten wir bei diesen Anleihen in Anbetracht der tieferen Liquidität und der erhöhten Anfälligkeit für Zahlungsausfälle die Kompensation für das Risiko zu Zeit als zu gering – insbesondere wenn ein unerwarteter Schock eintreten sollte. Andererseits weisen Anleihen tieferer Qualität vermehrt ein asymmetrisches Risikoprofil aus: Wenn es schlecht läuft, verliert der Investor viel, wenn es gut läuft, kündet der Emittent die Anleihe und bezahlt des Geld zum Nachteil des Investors frühzeitig zurück. Wir empfehlen unseren Kunden deshalb bei Hochzinsanleihen vermehr auf Qualität zu achten und sich für eine geringer Mehrrendite nicht zu Abenteuern hinreißen zu laßen. Im momentanen Marktumfeld ist höchste Selektivität angebracht – andernfalls kommt die Rechnung eher früher als später.

Finanzmarktkolumne von SERGIO ANDENMATTEN, Analyst, Bank J. Safra Sarasin




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