Investmentfonds

Flaute in China bringt Afrika in Notlage

Schwaches Wachstum in Fernost, Inflation sowie geringe Rohstoffpreise Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China sowie der Kollaps der Rohstoffpreise stellt immer mehr afrikanische Länder vor große Herausforderungen. Denn in der Folge werden Minen eingemottet, Projekte aufgeschoben und letztlich Arbeitsplätze gestrichen. Noch dazu müssen die Staaten der Subsahara-Zone feststellen, dass ihre Währungen gegenüber dem Dollar stark an Wert verloren haben.

Gerd_Altmann/pixelio.de

Rohstoffindustrie getroffen

„Kurzfristig ist es ein perfekter Sturm“, sagt Miguel Azevedo, Investmentbanking-Chef für Afrika bei der Citigroup. Mit dem Rückgang der Nachfrage aufgrund der Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft wurde die Rohstoffindustrie hart getroffen. „Dabei trifft es die lokalen Firmen, die Budgets und die Währungen sowie den Zugang zu Devisen. Und somit trifft es jeden“, kommentiert Azevedo.

Aber auch der Kollaps bei Metallpreisen hat die wirtschaftliche Not in Ländern wie Südafrika oder Zambia verstärkt. Sogar Länder, die nicht so abhängig sind vom Rohstoffexport, spüren den ökonomischen Gegenwind. Die Abwertung vieler lokaler Währungen erhöht die Importkosten und macht für viele importabhängige Staaten Afrikas die Vorteile billiger Rohstoffpreise zunichte.

„Der Zugang zu Kapital ist schwieriger geworden“, verdeutlicht Azevedo. In der Vergangenheit hat China die wichtigen Infrastruktur-Investments finanziert. Die Staaten haben auch von den globalen Investoren Gebrauch gemacht, die auf der Suche nach hohen Renditen waren, und stürmten dabei die Kapitalmärkte in noch nie zuvor gesehenem Ausmaß.

Große Finanzierungsengpässe

Zambia, Äthiopien, Ruanda, Kenia, Ghana, Senegal oder die Elfenbeinküste: Alle haben Staatsanleihen in ausländischer Währung ausgegeben. Dabei wird die Finanzierung durch die derzeitige Risikoaversion der Investoren, immer schwieriger. Der Markt geht zudem davon aus, dass es bald einen Zinsanstieg für US-Raten gibt. „Viele afrikanische Staaten haben Budgetdefizite und es wird immer schwieriger für sie, sich ihren Weg hinaus aus den Schulden zu leihen“, erläutert Martin Kingston, Chef für Subsahara-Zone bei Rothschild.

Der Internationale Währungsfonds prognostiziert für die Subsahara-Zone ein Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent. 2014 betrug das Wachstum Prozent. Die Ökonomen stellen jedoch heraus, dass das Wachstum Afrikas nicht nur dem Rohstoffboom geschuldet war. Neue Technologien und das Wachstum der Konsumgüterindustrie haben das Verhalten der Afrikaner – wie sie interagieren, shoppen und sozialisieren – von Grund auf verändert.

Laut Facebook ist von September 2014 bis Juni 2015 die Zahl der User in Afrika um 20 Prozent auf 120 Mio. gestiegen. Und auch wenn die Korruption in Afrika noch immer ein Klotz am Bein darstellt, sieht man auch Verbesserungen. „Es ist vielleicht noch nicht so, dass Afrika aufsteigt, aber jedenfalls verändert es sich“, lässt sich Steve Kayizzi-Mugerva, Chefökonom der African Development Bank, von der „Financial Times“ zitieren.

 

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