Seit Start des Programms Mitte November wurden zwar nur kleinere Käufe von insgesamt rund 1,74 Milliarden Euro durch die EZB getätigt. Bereits seit Ankündigung des Kaufprogrammes im Juni 2014 hat die Nachfrage angezogen und die Risikoprämien sind gesunken. Allerdings könnten potenzielle Käufer aus dem Markt gedrängt werden, wenn die EZB tatsächlich 70 Prozent aller ABS einer Emission aufkaufe, zeigt sich die Expertin besorgt. „Damit der ABS-Markt langfristig aus eigener Kraft für große Käufer wie Banken und Versicherungen attraktiv bleibt, muss die derzeitige Regulierung in diesem Bereich weiterentwickelt und die Benachteiligung von Kreditverbriefungen abgebaut werden“, so Kubli.
Marktverzerrungen sind möglich
Marktverzerrungen könnten darüber hinaus auch bei der Risikobereitschaft der Investoren auftreten. „Wenn die Spreads undifferenziert stark fallen, könnten Investoren geleitet sein, mehr Risiken auf sich zu nehmen“, erläutert sie. Noch seien ABS für Emittenten teurer als etwa Covered Bonds. Doch sobald ABS gegenüber anderen Banken-Refinanzierungsinstrumenten besser gestellt werden, dürfte das breiter ausgelegte Emissionsvolumen deutlich ansteigen. Die Fondsmanagerin betont, neben der regulatorischen Weiterentwicklung komme es nun auch auf die Umsetzung des Kaufprogrammes an, bei der noch einige Unklarheiten bestünden.
Risikoprämien in geförderten ABS-Sektoren sinken bereits stark
Bereits heute bestimme die Zentralbank als zukünftig wichtigster Teilnehmer das Marktgeschehen. So hätten sich die Spreads bereits vor Anlauf des Kaufprogramms in den Sektoren stärker verengt, die in Zukunft von der EZB gefördert würden, wie etwa Verbriefungen von Fahrzeug-, Leasing- oder Wohnimmobilien-Krediten. In anderen Sektoren wie etwa britischen und Gewerbeimmobilien-verbriefungen sei die Spread-Verengung dagegen weniger stark ausgefallen. Besonders stark seien bereits die Risikoprämien von ABS aus den Peripheriestaaten der Eurozone gefallen und bewegten sich etwa bei verbrieften Wohnimmobilienkrediten wieder auf dem Niveau von Ende 2007 und Anfang 2008. Die Rendite von ABS bleibt attraktiv. ABS verfügen über zusätzliches Preisanstiegspotenzial bei verbesserter Liquidität und bei einem erwarteten breiteren Markt.
Fondsdaten (B-Anteile/thesaurierend)
Fondsname Julius Baer Multibond – ABS Fund
ISIN LU0189453128
Auflegungsdatum 30.04.2004
Fondsdomizil Luxemburg
Anlageverwalter Swiss & Global Asset Management AG
Verwaltungsgesellschaft Swiss & Global Asset Management (Luxembourg) S.A.
Benchmark EBF EURIBOR 3 Months
Basiswährung EUR
Verwaltungsgebühr 0,55% p.a.




