Ohne Knock-out-Schwelle, Strike-Preis oder eine Laufzeit beachten zu müssen, können Anleger in trendstarken Phasen Gewinne erzielen. Faktor-Zertifikate unterliegen zudem keinem Volatilitätseinfluss“, erklärt Peter Bösenberg, Director und Head of Cross Asset Distribution Germany & Austria bei der Société Générale, zur neuen Produktgattung. Faktor-Zertifikate bieten dem Anleger eine Möglichkeit, gehebelt in verschiedene Märkte zu investieren. Dabei können Anleger auf steigende oder fallende Notierungen setzen und den Faktor (Hebel) selbst wählen. Produkte, die von steigenden Kursen des Referenzwertes profitieren, erhalten den Zusatz »Long«, während diejenigen, deren Gewinne auf fallende Kurse ausgerichtet sind, mit »Short« gekennzeichnet werden. Neu ist, dass die Hebelwirkung konstant bleibt. Um dies zu erreichen, liegt den Produkten als Basiswert nicht der Rohstoff selbst zugrunde, sondern ein Referenzindex, den der Index-Sponsor (Solactive AG) berechnet. Alle Kursänderungen finden in diesem Index statt. Auf diesen wiederum bezieht sich das Zertifikat. Dabei dient der jeweilige Schlusskurs der Referenzindizes als Basis für die Hebelwirkung des folgenden Tages. So wird ein konstanter Hebel erreicht, ohne Änderungen in den Stammdaten des Zertifikates vornehmen zu müssen.
Jeder Futures-Kontrakt hat eine zeitlich begrenzte Laufzeit. Um Anlegern eine Partizipation möglichst nah am Spot- bzw. Kassapreis zu ermöglichen, bezieht sich der einem Faktor-Zertifikat zugrunde liegende Referenzindex in den meisten Fällen auf den Futures-Kontrakt mit der kürzesten Restlaufzeit. Um die Lieferung des Basiswerts bei Fälligkeit des Futures-Kontrakts zu vermeiden, muss der dem Referenzindex bis dato zugrunde liegende Futures-Kontrakt verkauft und ein länger laufender Futures-Kontrakt gekauft werden. Dieser Vorgang wird als „Rollen“ bezeichnet. So wird beispielsweise ein Futures-Kontrakt, der im April fällig wird, verkauft und im Gegenzug der Mai- Futures-Kontrakt gekauft. Dieser Rollvorgang – also der Wechsel von einem Futures-Kontrakt in den nächsten – erfolgt automatisch bei der Verkettung des Referenzindex. Für den Inhaber eines Faktor-Zertifikats ist der Austausch wert-neutral und hat keinen Einfluss auf den Preis des Zertifikats.