Investmentfonds

Bundesschätzchen adé – Umfrage zeigt: Potenzial von Anleihen kaum genutzt

Zum Jahreswechsel verabschiedet sich eine liebgewonnene Geldanlage der Deutschen: Ab dem 1. Januar können neue Bundesschatzbriefe nicht mehr gebührenfrei über die Bundesfinanzagentur gekauft werden. Privatanleger können die Staatspapiere dann nur noch über Banken und Sparkassen erwerben und müssen für Kauf und Verwahrung zahlen. Das schmälert die ohnehin schon magere Rendite noch mehr. Alternativen gibt es zwar. Allerdings kennen sich praktisch nur wenige Anleger mit Anleihen jenseits von Bundeswertpapieren aus. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage, die YouGov im Auftrag des unabhängigen Vermögensverwalters Fidelity Worldwide Investment unter mehr als 1.000 Personen durchgeführt hat.

Anleger, die Sicherheit und Rendite in Anleihen suchen, vertrauen bislang überwiegend auf Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland. Den Klassiker unter den Wertpapieren bilden die beliebten „Schätzchen“, die 1969 zur breiten Vermögensbildung in Deutschland eingeführt wurden. Insgesamt hat jeder vierte Befragte (26 Prozent) bereits mindestens ein Mal in deutsche Bundesanleihen investiert. Hoch im Kurs stehen diese Papiere insbesondere bei älteren Anlegern – in der Gruppe der über 55-Jährigen haben 34 Prozent der Befragten Vater Staat schon einmal ihr Geld anvertraut. Dagegen haben nur 16 Prozent der 25- bis 34-Jährigen schon einmal Bundeswertpapiere gekauft. „Bis vor einigen Jahren konnten Anleger noch eine ordentliche Rendite auf Bundesschätze erhalten. Zuletzt ist das Zinsniveau stark gesunken. Daher wundert es nicht, dass jüngere Menschen, die erst in den letzten Jahren begonnen haben Geld anzulegen, nicht mehr so häufig zu dieser Anlageform gegriffen haben“, erklärt Andreas Feiden, der als Geschäftsführer bei Fidelity Worldwide Investment verantwortlich für das Privatkundengeschäft ist.

Bundeswertpapiere waren in den vergangenen Jahrzehnten ein erheblicher und ertragreicher Bestandteil der Vermögensbildung der Deutschen. Noch im Jahr 2000 gab es für eine zehnjährige Bundesanleihe rund 5 Prozent Zinsen pro Jahr. Inzwischen liegt der Zins bei gerade mal 1,3 Prozent. „Nach Abzug der Inflation machen Anleger damit bereits ein Verlustgeschäft. Sie müssen jetzt umdenken – insbesondere wenn ab dem kommenden Jahr auch noch Kauf- und Depotgebühren für Bundesschatzbriefe fällig werden. Denn dann zahlen Anleger de facto für Ihre Geldanlage Parkgebühren, statt Zinsen dafür zu erhalten“, so Feiden. „Hinzu kommt: Unsere alten Überzeugungen von Chancen und Risiken treffen vielfach nicht mehr zu. Man muss seine Anlagen heute viel breiter streuen, um ein ausgewogenes Verhältnis von Sicherheit und Rendite zu erzielen. Eine ganze Palette von Festzinsprodukten bieten Auswege aus der Niedrigzins- und Gebührenfalle: Das können Unternehmensanleihen oder Hochzinsanleihen sein, aber auch Schuldtitel aus Schwellenländern.“

Mangelnde Anlegererfahrung mit Anleihen

Im Zuge der öffentlichen Diskussionen um Eurobonds und EZB-Staatsanleihenkäufe meinen ausnahmslos alle Befragten zu wissen, was es mit Anleihen auf sich hat. Immerhin gut zwei Drittel (70 Prozent) der Befragten können tatsächlich korrekt zuordnen, dass Anleihen verzinsliche Schuldverschreibungen sind. Nur jeder Fünfte hält Anleihen fälschlicherweise für eine Art Aktien, jeder Zehnte für einen Optionsschein. Insgesamt zeigen Männer (79 Prozent) eine höhere Treffersicherheit bei der Definition einer Anleihe als Frauen (61 Prozent).

Das Wissen schlägt sich jedoch nicht in nennenswerter Erfahrung mit Anleihen jenseits von Bundeswertpapieren nieder: Nach Bundesanleihen folgen erst mit großem Abstand an zweiter Stelle Unternehmensanleihen aus Industrieländern (8 Prozent) und Staatsanleihen der Industrieländer (6 Prozent), die Anleger schon einmal gekauft haben. Kaum beachtet werden Hochzinsanleihen aus Industrieländern und Staatsanleihen der Schwellenländer (jeweils 3 Prozent).

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