Die geringen Preissteigerungen sind auf angebotsseitige Faktoren zurückzuführen, vor allem fallende Rohstoffpreise. Eine solche Deflation ist positiv, da sie der Wirtschaft in rohstoffimportierenden Ländern mittelfristig einen Wachstumsschub verleiht. Die Konsumenten leisten sich mehr – der Wohlstand steigt. Bei negativer Deflation gibt es Zukunftsangst, niemand kauft mehr in Erwartung einer schlechten Wirtschaftsentwicklung – der Beginn einer Deflationsspirale.
Leider bremst die EZB durch ständig geschürte Ängste die Zuversicht der Wirtschaft und – durch die Alimentierung der Staaten – längst notwendige Strukturreformen. Die Folgen sind geringere Investitionen, auch im außereuropäischen Raum, kaum Haushaltskonsolidierungen der Regierungen und vor allem Vermögenspreisblasen.
Fazit: Unternehmensinvestitionen alternativlos
Im nächsten Jahr ist mit einem robusten Wachstum der Weltwirtschaft, stärker als in diesem Jahr, zu rechnen. China steuert kräftig gegen die konjunkturelle Abschwächung, Europa zeigt überraschend stabiles Wachstum, allerdings nicht dynamisch, und die USA sind wie immer Wachstumstreiber. Mit dem Rückenwind sich stabilisierender Rohstoffpreise könnten selbst die Schwellenländer ihre Talfahrt beenden. Wenn dann noch die vor allem deutsche Unternehmen belastenden Wirtschaftssanktionen mit Russland wegfielen -dieses Land wird für die Lösung der Krisen im Nahen Osten gebraucht – wäre das ein willkommener zusätzlicher Wachstumsimpuls.
Eine globale Wirtschaft, die in einem moderat inflationären Umfeld bei nach wie vor expansiver Geldpolitik (niedrige Zinsen) weiter wächst, ist ein ideales Umfeld für Aktien und vergleichsweise hoch verzinste Unternehmensanleihen aus der zweiten Reihe (High Yields).
(Bild: Lupo, pixelio)



