„Der Bürokratieabbau muss tatsächlich vorangetrieben, Genehmigungsprozesse beschleunigt und Überregulierung reduziert werden. Industrie und Wirtschaft müssen dabei unterstützt werden, international wieder wettbewerbsfähiger zu werden.“ Erste Schritte wurden getan, wie eine Reduktion des Industriestrompreises und eine Absenkung der Unternehmenssteuer in den nächsten Jahren.
Gleichzeitig sorgt ein historisches Infrastruktur- und Verteidigungspaket von bis zu 900 Milliarden Euro über die kommenden zwölf Jahre für einen kräftigen Nachfrageimpuls. „Das ist ein Investitionsprogramm, das die deutsche Wirtschaft über Jahre tragen kann, wenn damit auch Strukturreformen einhergehen“, betont der Experte. Schätzungen zufolge könnte dieser Schub das BIP jährlich um mehr als 1 % erhöhen. Davon können auch deutsche Aktien profitieren.
Neben diesen politischen Impulsen sollten die Stärken der deutschen Unternehmen wieder reaktiviert werden, die deutsche Aktien besonders attraktiv machen. Deutschland ist die größte Volkswirtschaft der EU und die drittgrößte der Welt, verfügt über ein starkes internationales Netzwerk und einen robusten Exportsektor. Interessant sein könnten auch kleine und mittlere Unternehmen, die eher auf den Binnenmarkt ausgerichtet sind. Das kann sich im Falle von Handelskonflikten als Vorteil erweisen. „Gerade Small und Mid Caps sind ein Innovationsmotor“, erklärt Ohme. Weltmarktführer in lukrativen Nischen, viele langfristig denkende Familienunternehmen und die dritthöchste Patentdichte weltweit bilden ein Fundament, das Investoren überzeugt.
„Small und Mid Caps sind nicht nur günstiger bewertet, sondern punkten mit höheren Wachstumsraten, starker Innovationskraft und einer Eigentümerstruktur, die auf langfristige Wertschöpfung setzt“, so Ohme. Er führt aus: „Viele dieser Unternehmen sind potenzielle Übernahmeziele, was bei Akquisitionen mit Übernahmeprämien einhergehen kann. Ebenso werden diese Unternehmen in der letzten Zeit von immer weniger Analysten abgedeckt, was die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbewertung erhöht – und Chancen für aktive Investoren schaffen könnte.“
Frühindikatoren wie der IFO-Index, der Einkaufsmanagerindex und die BIP-Prognosen zeigen zudem eine Erholungstendenz. Für 2026 und 2027 wird ein reales Wachstum von 1,1 beziehungsweise 1,6 % erwartet. „Wir sehen eine Kombination aus politischem Rückenwind, attraktiven Bewertungen und struktureller Verbesserung“, fasst Ohme zusammen. „Für Investoren, die die Transformation der deutschen Wirtschaft begleiten wollen, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um in deutsche Aktien zu investieren.“




